Projekt Beschreibung

Politisches Lernen 1-2/2012

Politische Bildung in Zeiten der Empörung

 Edwin Stiller: Zehn Thesen zur kritisch sozialwissenschaftlichen Bildung in Zeiten der Empörung

Gibt es eine kritische Grenze für den Akzeptanzverlust unseres demokratischen Systems? Benötigen wir nicht eine Offensive in der Politischen Bildung? Ist es nicht an der Zeit, einen Wandel des Bürgerleitbildes in der politischen Bildung zu initiieren zum aktiven, mündigen Bürger als gewünschtem Regelfall unseres Systems?

Annette Kammertöns: Politische Bildung als  “integrative” Bildung in kritischer Absicht

Der Ansatz, in dessen Mittelpunkt das Politische im weiten Sinne steht, sollte um Elemente einer “kritischen” politischen Bildung erweitert werden. In diesem Kontext erweist sich Bourdieus gesellschaftstheoretischer Ansatz als besonders leistungsfähig.

Bettina Lösch: Kritik als Prinzip politischer Bildung

Politische Bildung ist und war nie per se kritisch, sondern sie diente in vielen historischen Phasen der Herrschaftslegitimation. Der Kritikbegriff ist für die Politische Bildung zu schärfen und in eine wissenschaftlich fundierte Begründung eines kritischen (Selbst-) Verständnisses der Politischen Bildung zu integrieren.

Jana Trumann: Politisches Lernen aus Subjektperspektive

Menschen ‘begehren auf’ gegenüber politischen Entscheidungen. Sie möchten ihre Sicht der Dinge einbringen, Gegebenes hinterfragen, diskutieren und der scheinbaren Zwangsläufigkeit entziehen. Dieses Moment der ‘Empörung’ (Stéphane Hessel) trifft nicht immer auf Gegenliebe des etablierten politischen Systems. Was steckt hinter diesem Dissens?

Andreas Eis: Protestbewegungen und Wege politischer Einflussnahme in der Eurokrise

Am Beispiel der Eurokrise werden Anlässe und Ursachen für Bürgerproteste und Demokratieentfremdung untersucht. Wo liegen die Defizite: in der Politik oder in der Politischen Bildung? Welchen Einfluss haben Protestbewegungen auf politische Entscheidungen? Und wie solidarisieren sich Bürgerinnen und Bürger in postparlamentarischen Demokratien?

Diskussion

 Jochen Fuchs: “Killing Fields” — Zeugnisse eines Genozids oder Produkte des kambodschanischen Klassenkampfes? 

Die Gedenkstätten in Kambodscha

In weiten Teilen der Welt wird Kambodscha als ein von “Killing Fields” übersätes Land wahrgenommen. Der als “Khmer Rouge” bezeichneten Partei wird der Vorwurf gemacht, seit Mitte April 1975 einen Genozid organisiert zu haben. Bislang ist es in Kambodscha jedoch nicht gelungen, eine auch nur annährend umfassende ‘Aufarbeitung’ der Zeit von 1975 bis 1979 vorzunehmen.

Birgit Leifert: Lesarten des Geschlechts und der Geschlechterverhältnisse

Im untersuchten Schulbuch wird Geschlecht als immer relevante dichotome Strukturkategorie mit biologischen Ursprüngen präsentiert, die notwendigerweise sozial verstärkt werden. Sie bietet wenig Veränderungspotenzial sowie individuelle Kontingenz hinsichtlich des Verhaltens und der Eigenschaften. Insgesamt fehlt es an Kontroversität, Reflexion und Problematisierung, was den Ansprüchen sozialwissenschaftlichen Unterrichts, aber auch denen des Schulbuches selbst entgegenläuft.

Ke YU: Monster Mom, Monster Nation? 

Zur Analyse des PISA-Siegs von Shanghai  aus geopolitischer und pädagogischer Perspektive

Angesichts des gigantischen Gefälles zwischen China und USA grenzt der PISA-Sieg Shanghais an Unmögliches, sogar an Wunder. Damit ist eine Frage verknüpft, ob Chinesen ein geheimes Rezept entwickelt haben, mit dem die Exzellenz der chinesischen Schulkinder immer wieder reproduziert werden kann. Aber Lernen von Shanghai kann nicht ohne weiteres ins Lernen von der Tigermutter umschlagen.

Werkstatt

Ulrike Räder: Identitätsbildung der Generation Web 2.0 — und die Angst der Pädagogen vor schlechten Einflüssen

Vernetzt sein, online sein, möglichst viele Freunde haben, sich kurzfristig verabreden können per ICQ, Facebook oder SMS, also auch jederzeit erreichbar sein, ist für Jugendliche heute lebensnotwendig und identitätsstiftend. Jugendliche brauchen aber auch vielfältige Möglichkeiten in Schule und Gesellschaft, kreativ zu sein, sich zu beteiligen und zu engagieren und “in echt” Erfolgserlebnisse zu haben und dadurch Selbstwirksamkeit zu erleben.

Verbandspolitisches

 Landesforum 2012 

Bundeskongress Politische Bildung “Zeitalter der Partizipation” 

Neuer Bundesvorstand gewählt 

Verabschiedung von Helmut A. Bieber aus dem Bundesvorstand 

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