Einladung LafO2016

16.11.2017

9:00-16:00 Uhr (im Anschluss findet die Mitgliederversammlung der DVPB NW statt)

Ruhruniversität Bochum, Veranstaltungszentrum

Veranstaltungsseite: pb-barcamp.de

Was macht die digitale Transformation mit der Gesellschaft?

Als das Internet gegen Ende der 1990er Jahren zunehmend auch in viele Privathaushalten eingezogen ist, waren die Hoffnungen groß, dass sich im Zuge der Digitalisierung verschiedene Gruppen der Gesellschaft, vor allem auch diejenigen, die der formalen Politik  eher skeptisch gegenüberstanden, stärker in den politischen Willensbildungsprozess einbringen würden. Die Erwartungen waren groß, dass politische Partizipation durch demokratische Online-Diskurse und onlinegestützte plebiszitäre Entscheidungen erleichtert würde, und dass auf der anderen Seite die Bürgernähe der Politik durch die erweiterten demokratischen Kontrollmöglichkeiten der Bürger*innen automatisch zunähme.

Diese Erwartungen haben sich aber nur zum Teil erfüllt: Zwar gibt es heute eine Vielzahl politischer Partizipationsformen im Internet, aber wie im analogen Feld werden diese vornehmlich von Personen mit einem formal höheren Bildungsabschluss genutzt. Ferner sind erweiterte politische Kontrollmöglichkeiten entstanden, zum Beispiel durch die Möglichkeiten einer demokratischen Gegenöffentlichkeit im Internet oder durch Onlineangebote, die Bürger*innen dabei unterstützen, vom Informationsfreiheitsgesetz  wirksam Gebrauch zu machen. Viele Behördenentscheidungen werden so transparenter. Die Digitalisierung umfasst mittlerweile alle Lebensbereiche, auch das Feld der Arbeit. Sie erleichtert unser Leben, macht es komplizierter und produziert aber auch – zum Beispiel mit Blick auf die sich abzeichnenden weiteren Verwerfungen auf den Arbeitsmärkten – erhebliche Zukunftsängste.

Zugleich ist die Internetökonomie durch Monopole geprägt (Google, Facebook), welche nicht nur eine immense ökonomische Macht, sondern auch eine informatorische Filtermacht auf sich vereinen und so das Weltverstehen, die Informationsgewohnheiten und täglichen Entscheidungen von Millionen von Bürger*innen nicht nur hochgradig beeinflussen, sondern auch teilweise unreguliert beobachten können.

Zunehmend wird deutlich, dass die Digitalisierung politisch und gesellschaftlich gestaltet werden muss.  Diese Herausforderung stellt sich nicht nur für die Sphäre der Politik. Die Diskussionen über Fake News, Shitstorms, Hate Speech und die Versuche der Einflussnahme auf Wahlen durch fremde Staaten mittels digitaler Medien sind zeigen einen gesellschaftlichen Gestaltungs- und Regulierungsbedarf an.

Auf dem diesjährigen Landesforum soll im Rahmen eines Barcamps ein Forum geboten werden, um über die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation zu diskutieren. Welche Themen sind für die politisch-ökonomische Bildung relevant? Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigen heutige Bürger*innen, um ihr Leben und ihre Zukunft mündig gestalten zu können? Wie können digitale Angebote für Prozesse der sozialwissenschaftlichen Bildung genutzt werden?
Auf der Homepage zur Veranstaltung finden Sie erste thematische Vorschläge für einzelne  Sessions. Alle Teilnehmer*innen des Landesforums sind zudem aufgerufen eigene Vorschläge einzubringen, die Sie in Kürze auch auf der Barcamp-Homepage der DVPB NW vorab bewerben können. pb-barcamp.nrw

 

Programm

ab 09:00 Uhr Anmeldung, Stehcafé 

10:00 – 10:15 Uhr Begrüßung

  • Prof. Dr. Stefan Schirm, Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften an der RUB
  • Prof. Dr. Bettina Zurstrassen, Landesvorsitzende der DVPB NW e. V.
  • Jannis Stenzel, Landeszentrale für politische Bildung NRW

10:30 – 11:15 Uhr Sessionplanung

Moderation: Guido Brombach (DGB-Bildungswerk)

11:30 – 12:15 Sessionrunde 1

12:15  – 13:00 Sessionrunde 2

13:00 – 13:45 Mittagspause

13:45 – 14:00 kurze Zusammenkunft, ggf. Änderung in der Sessionplanung

14:00 – 14.45 Sessionrunde 3

14:45 – 15:30 Sessionrunde 4

15: 30 Uhr
Abschlussrunde mit der Rapperin Jennifer Gegenläufer

 

16:00 Uhr Ende der Veranstaltung

16:15 Uhr Mitgliederversammlung der DVPB NW e. V

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aktuelle Zusagen der Aussteller auf dem Landesforum 2017:

  • Deutsche Vereinigung für Politische Bildung NW e. V.
  • Friedrich-Ebert-Stiftung NRW
  • Heinrich-Böll-Stiftung NRW
  • Hans-Böckler-Stiftung NRW
  • Landeszentrale für politische Bildung NRW
  • Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
  • Verlag Barbara Budrich
  • Wochenschau Verlag