Soziokratie: Politische Bildung zwischen hierarchisch-strategischem Handeln und demokratischer Entscheidungsfindung

Beschreibung

In dem Workshop lernen die Teilnehmenden das Konzept der Soziokratie kennen und erkunden gemeinsam, inwieweit sich Potenziale für die politische Bildung nutzen lassen.
Zum Hintergrund: Militärische Logik benötigt hierarchische und zentralisierte Strategieplanung. Zwar ist unser Militär demokratisch kontrolliert, doch innerhalb der Bundeswehr als Organisation gilt eine streng hierarchische Führungslogik. Herausgefordert durch den russischen Angriffskrieg steigt die Bedeutung des Militärs in Deutschland. Wird damit hierarchisches strategisches Handeln in Spannung zu demokratischer Entscheidungsfindung aufgewertet? Noch liegen keine belastbaren Studien vor, doch es gibt Gründe zu der Annahme. Insbesondere wurde auch im Kontext von anderen Krisenerscheinungen, etwa Klimakrise und Pandemiebekämpfung, diskutiert, inwieweit strategisch eingesetztes Expert:innenwissen im Vorteil zu langwierigen demokratischen Entscheidungsprozessen ist (vgl. Philipp Staab, Anpassung). Dies stellt eine Herausforderung für politische Bildung dar, insofern sie auf Demokratisierung bezogen ist. Gleichzeitig gibt es in selbstorganisierten Kontexten Erfahrungen mit neuen Konzepten der gemeinsamen Entscheidungsfindung, die demokratische Anliegen mit strategischem Nutzen verbinden, zum Beispiel die Soziokratie. In dem Workshop lernen die Teilnehmenden das Konzept der Soziokratie kennen und erkunden gemeinsam, inwieweit sich Potenziale für die politische Bildung nutzen lassen.

Referent

Christoph Holbein-Munske ist Erwachsenenbildner im KönzgenHaus (Haltern am See) und verantwortet dort die internationale, europa- und entwicklungspolitische Bildung. Er ist außerdem freiberuflicher Supervisor und engagiert sich in der Genossenschaft Grüner Weiler eG mit dem Schwerpunkt Organisationsentwicklung.