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Nachhaltigkeit – und wie!?

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum

Nachhaltigkeit ist ein positiv besetzter Begriff. Der Idee wird kaum jemand widersprechen.

Weder in politischen Kreisen, noch bei Produzenten und Konsumenten, herrschen Zweifel: Der zunehmende Verbrauch von Energie, Wasser, Böden und Rohstoffen führt zu höheren Abfallmengen,  Dürrekatastrophen, Zerstörung ganzer Ökosysteme und sozialer Lebensräume.

Aber: Vom Gutheißen zum entsprechenden richtigen Handeln ist es ein weiter Weg. Tagtäglich werden wir mit der Widersprüchlichkeit unserer Verhaltensweisen konfrontiert. „Bio“ kaufen ist das Eine, der nächste Flug in den Urlaub – die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen –  das andere.

So wichtig das bewusste und nachhaltige Handeln des Einzelnen sein mag, grundsätzlich bedarf es vor allem auch politischer Lösungen. Die Zweifel an der Handlungsfähigkeit und Handlungswillen der Politik sind ein Auslöser für die aktuellen Proteste.

Unter dem Motto FridaysForFuture demonstrieren Jugendliche in Deutschland und weltweit für den Klimaschutz. Auf den Plakaten ist zu lesen: „Banken werden gerettet, warum nicht das Klima?“

Während die EU-Kommission die Schülerproteste begrüßte, reagierte  die Schulministerin in NRW  mit Dienstanweisungen an alle Schulen. Ordnungsverfahren und Schulverweise  sollen Proteste während der Schulzeit verhindern.

Nachhaltigkeit (sustainability) ist seit vielen Jahren ein Leitbild der Vereinten Nationen für politisches, wirtschaftliches und ökologisches Handeln. Ausgehend vom Brundtland-Bericht 1987 bestimmt der Gedanke der Nachhaltigkeit die Empfehlungen der Konferenz von Rio 1992 und einer Vielzahl nachfolgender internationaler Konferenzen und Beschlüsse.

Vereinfacht gesagt geht es bei dem Begriff der Nachhaltigkeit immer um das, was Bestand haben soll und wie für gegenwärtige und zukünftige Generationen vergleichbare oder bessere Lebensbedingungen gesichert werden können. Damit geht es nicht nur um den individuellen Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, um Natur und Klima, sondern vor allem  auch um politische Entscheidungen, welche vor allem wirtschaftliche, geostrategische und verteilungspolitische Aspekte betreffen.

Die europäische Nachhaltigkeitsstrategie reicht vom Emissionshandel bis hin zu Empfehlungen und Richtlinien zum nachhaltigen Konsum und nachhaltiger Produktion. Umweltverbände haben das Motto „Global denken, lokal Handeln“ zur eingängigen Handlungsmaxime erhoben. Viele Bereiche der Wirtschaft, von der Verpackungs- bis zur Finanzindustrie  – schmücken sich mit dem Label „Nachhaltigkeit“. Es scheint nicht zu reichen. Ressourcenverbrauch  und Umweltverschmutzung nehmen weiterhin rapide zu. Und gerade diejenigen Länder, die am wenigsten zu den Verursachern gehören, sind am stärksten betroffen.

Bei allen Übereinstimmungen mit dem Ziel „Nachhaltigkeit“ –  der Weg dorthin ist umstritten und erfordert ein drastisches politisches und persönliches Umdenken. Wie kann man das Klima besser schützen, mit einer Klimasteuer oder mit Umweltzertifikaten (Emissionshandel)? Wie verträgt sich unser Wirtschaftssystem mit dem Ziel der Nachhaltigkeit? Gibt es einen unauflösbaren Widerspruch zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum?

Wie sollte die schulische und außerschulische politische Bildung auf diese und andere letztlich existenziellen Fragen reagieren? Ideen sind gefragt, Ideen und Konzepte auch abseits der offiziellen Regelungen.

Das diesjährige Landesforum bietet ein Raum für die fachliche und fachdidaktische Diskussion. Ausgehend von einer Keynote durch Prof. Dr. Reinhard Loske und der anschließenden Diskussion von Thesen sollen am Nachmittag auf einem „Markt der Ideen – Nachhaltigkeit entdecken“  Beispiele für nachhaltige Bildung vorgestellt werden (z.B. best-practice Beispiele, innovative Methoden) werden. Dazu stellen lokale Projekte, Umweltverbände, Stiftungen und außerschulische Initiativen ihre Konzepte für eine nachhaltige politische Bildung vor. Sie zeigen unterschiedliche Wege auf, welche die Politik, die Unternehmen und Konsumenten zum wirksamen Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ergreifen können.

u.a.

10:00 Uhr Grußworte
Prof. Dr. Bettina Zurstrassen (Landesvorsitzende der DVPB NW e.V.),
Jannis Stenzel/  Frau Maria Springenberg-Eich (Landeszentrale für politische Bildung NRW),
Prof. Dr. Katja Sabisch (Dekanin der Fakultät Sozialwissenschaften der Ruhr-Universität-Bochum

10:30 Uhr Keynote
Prof. Dr. Reinhard Loske (Präsident der Cusanus Hochschule, Professur für Nachhaltigkeit und Gesellschaftsgestaltung)

Titel des Vortrags: Nachhaltigkeit ernstnehmen! Was nachhaltige Entwicklung für unser Politik-, Bildungs- und Wirtschaftssystem wirklich bedeutet

13:30 Uhr Markt der Ideen – Nachhaltigkeit“

Während der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, die Bücher- und Informationstische der politischen Stiftungen und Schulbuchverlage sowie der Veranstalter zu besuchen. Hier können Sie bei einem Kaffee oder Tee Kontakte knüpfen, (Fach-)Gespräche führen oder sich einen Überblick über das vielfältige Angebot der Aussteller erhalten.

In diesem Jahr haben sich bereits angemeldet: 

  • Forum Jugend und Politik der Friedrich Ebert Stiftung
  • Konrad Adenauer Stiftung
  • Heinrich Böll Stiftung
  • Rosa Luxemburg Stiftung NRW
  • Westermann
  • Wochenschau-Verlag
  • Landeszentarle für politische Bildung NRW
  • DVPB NW 
  • Fachzeitschrift Politisches Lernen

Workshops

Attac Referent

Holger Oppenhäuser Thema: Soziale Nachhaltigkeit ohne politische Konflikte? Das Beispiel der modernen Sklaverei

basa e.V.

Referentin: Dana Meyer

Thema: „Der Kartoffelhimmel“ – Mit der Methode Mini-LARP ein Verständnis für Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung stärken“

NUA NRW (Natur- und Umweltschutzakademie NRW)

Referentin: Stefanie Löhr (BNE-Agentur NRW), Workshop
Thema: SDG-Spiel – Eine Methode zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Heinrich Böll-Stiftung NRW

Referentin: Linda Lieber Thema: Das Plastikquiz Sich den Folgen und drängenden Fragen der Plastikkrise spielerisch nähern

Epiz! Globales Lernen

Referentin: Birgit Brenner Thema: „The winner takes it all“

Konzeptwerk

Referent: Max Frauenlob
Thema: ‘Endlich Wachstum’ machen

Lukas Bieber

Gesellschaft, Politik, Wirtschaft – eine hintergründige Begehung der Baustelle „Energiewende“

Keynote

Prof. Dr. Reinhard Loske (Präsident der Cusanus Hochschule, Professur für Nachhaltigkeit und Gesellschaftsgestaltung)

Nachhaltigkeit ernstnehmen! Was nachhaltige Entwicklung für unser Politik-, Bildungs- und Wirtschaftssystem wirklich bedeutet

Ticketpreise

für Nicht-Mitglieder

30

für DVPB-Mitglieder

22

Studenten, Lehramtsanwärter,Arbeitslose

15

Details

Datum:
30. Oktober 2019
Zeit:
09:00 - 16:30

Veranstalter

Deutsche Vereinigung für Politische Bildung, Landesverband NRW (DVPB NW e. V.)
Landeszentrale für politische Bildung NRW

Veranstaltungsort

Im Netz als Onlineveranstaltung
WWW, Deutschland Google Karte anzeigen

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